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Weihnachtssulz

Jede Familie hat ihre Traditionen zu Weihnachten. Bei uns bleibt am Heiligabend die Küche kalt. So hat es schon meine Oma gemacht und bei uns ist es nicht anders. Es hatte nichts mit Faulheit zu tun, sondern hat sich daraus ergeben, dass früher alle noch tagsüber vor dem Heiligen Abend arbeiten mussten, entweder in Büros oder im Einzelhandel. Ich bin noch während meiner Studienzeit bis 15.00 Uhr hinter der Theke einer Bäckerei gestanden, meine Großtante hat noch die letzten Anproben für ihre Kundinnen für das Weihnachtsoutfit erledigt. Somit wurden Gerichte Tradition, die sich vorbereiten lassen, wie die Weihnachtssulz. Die gab und gibt es bei uns auch nur zu Weihnachten, wäre sonst irgendwie komisch, unterm Jahr will die Weihnachtssulz niemand. 😊 Mit kleinen Kindern hat sich die kalte Küche als praktisch erwiesen, erst Bescherung, dann Geschenke zusammenbauen und irgendwann, wenn es den Kindern passte, stressfreies Essen. Unsere kalte Küche hat sich noch erweitert um Eiaufstrich, Wurstsalat und Käse. Bei meinen Eltern und Großeltern gab es noch einen Heringssalat, aber der lockte die Kinder nicht vom Spielen weg. 😊

Das Rezept der Weihnachtssulz hat sich über die Jahre geändert und wurde zeitgemäß angepasst. Meine Oma hat nur mit Knochen zum Gelieren gearbeitet, meine Mutter nahm schon Gelatine dazu und ich … schaue einfach in die Zutatenliste.

Hast du auch traditionelle Familienspeisen?

Menge: für 1 längliche Form

Zutaten:

  • 200 g Kalbsvögerl (ausgelöste Kalbsstelze, Kalbshachse)
  • 1 – 2 Suppenknochen
  • 1 Zwiebel mit Schale
  • 3 Nelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • Pfefferkörner
  • 1 EL Schaas im Glas oder Salz
  • ca. 500 – 700 ml Wasser (es müssen nach dem Kochen ca. 250 – 280 ml Suppe übrigbleiben)
  • 100 g Karotten
  • 3 – 4 Essiggurkerl
  • 1 Ei, hartgekocht
  • 4 Blatt Gelatine
  • ca. 30 ml Gurkerlwasser
  • 1 – 3 EL Apfelessig (je nach Geschmack)

Zubereitung:

Kalbsvögerl und Knochen waschen, in einen Topf legen, Zwiebel mit den Nelken spicken und die restlichen Gewürze und das Wasser zugeben. Die Suppe ca. 2 Stunden köcheln bis das Fleisch weich ist. Das Fleisch dann würfelig schneiden, die Suppe in einen Topf abseihen. Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Karotten putzen, schälen und in sehr feine Würfel schneiden, entweder in Wasser oder im Dampfgarer kurz blanchieren damit sie nicht so hart sind und sich die Sulz besser schneiden lässt. Gurkerl ebenfalls sehr fein würfeln. Die Form mit Frischhaltefolie auslegen. Das Ei in Scheiben schneiden, die Stücke mit dem Eidotter in die Form legen, den Rest ebenfalls fein würfelig schneiden. Alle festen Zutaten vermengen und in die Form füllen. Die Gelatine ausdrücken und in der Suppe (Achtung: diese darf nur lauwarm sein) auflösen. Die Suppe vorsichtig in die Form gießen. Mit Gurkerlwasser und Essig abschmecken, eventuell nachsalzen. Die Form verschließen und in den Kühlschrank stellen. Mindestens über Nacht festwerden lassen, dann auf eine Servierplatte stürzen.

Dazu passt gut eine Remouladensauce oder eine Sauce Tartare.

Tipp: ich verwende am liebsten Kalbfleisch, wenn ich keine Kalbsvögerl bekomme auch ein anderes mageres Stück. Du kannst aber auch (zusätzlich) Rindfleisch verwenden, meine Mutter verwendete zusätzlich noch Schweinefleisch, das war mir aber irgendwann zu aufwändig.

Hinweis: die Sulz sollte 1 Tag vorher zubereitet werden und im Kühlschrank festwerden.

Früher wurde diese Sulz in größeren Mengen zubereitet. Wenn Reste übrig blieben, gab es diese mit Röstkartoffeln am übernächsten Tag.  

Autorin: Britta

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